Jugendliche im Klassenzimmer / Foto: Canva-Lizenz KJR-Dachau

Alles neu?! Nein!

Viele Inhalte der partizipativen Schulentwicklung sind gesetzlich fest verankert. So zum Beispiel im Gesamtkonzept für die Politische Bildung des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

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Partizipative Schulentwicklung

Schulen werden als Demokratische Schulen zu lernenden Organisationen. Und Schulen - so unsere Überzeugung - werden nur durch partizipative Schulentwicklung zu Schulen der Demokratie.

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Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erfordert gerade im Bereich der praktischen Beteiligung Offenheit und Experimentierfreude. Und es müssen neben den Kindern und Jugendlichen auch das Lehrerkollegium, die Eltern und die Entscheidungsträger*innen in der Gemeinde einbezogen werden. Der Name Modellprojekt Demokratische Schule darf also nicht missverstanden werden.

Es werden keine Modelle entwickelt, die dann den Schulen, wie Kleider, übergestülpt werden können. Vielmehr ist der partizipative Schulentwicklungsprozess, der vom Modellprojekt Demokratische Schule als Schul- und Organisationsentwicklungsagentur begleitet wird,  das modellhafte. Vorbildlich soll sein, dass mit offenem Ausgang und echter Partizipation ausgehend von einer engen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und außerschulischem Träger der Jugend- und Bildungsarbeit ein Koordinierungsgremium gegründet wird, das für den Schulentwicklungsprozess grundlegend ist.

Die Zusammenarbeit zwischen Schule bzw. Schulleitung und außerschulischen Bildungsträgern wird für die Ausgestaltung von politischer Bildung an Schulen empfohlen (vgl. Gesamtkonzept Politische Bildung an Bayerischen Schulen).  Dies gilt im besonderen Maße auch für die Ausgestaltung von Demokratiepädagogik, die ein wichtiger Teil von politischer Bildung ist. Hier braucht es neben Expertise im Bereich der Jugendbeteiligung auch zusätzliche Ressourcen. Für das Gelingen partizipativer Schulentwicklung ist dabei eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtig. 

Dies knüpft an die wichtige Rolle an, die der Schulentwicklung für die Qualität von Schule zugesprochen wird. Eine wichtige Handreichung gibt hierzu auch der vom ISB herausgegebene Leitfaden Schulentwicklungsprogramm.

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Ein an der Schule zu gründender Arbeitskreis Demokratische Schulentwicklung oder kurz AK Demokratie ist aus unserer Sicht grundlegend für die partizipative Schulentwicklung, weil hier die Sichtweisen aller beteiligten Akteur*innen in den Dialog kommen können und der Prozess für alle transparent und nachvollziehbar gestaltet werden kann.

Denn partizipative Schulentwicklung und die demokratische Gestaltung von Schule brauchen Transparenz, Klarheit und dafür viel Kommunikation!

Im besten Fall gibt es in der Schule neben einer proaktiven Schulleitung auch noch ein oder zwei Lehr- bzw. Fachkräfte, die mit zeitlichen Ressourcen diese Kommunikationsarbeit leisten und die konkrete Umsetzung der demokratiepädagogischen Projekte aus dem AK Demokratie kommunikativ gestalten können. Projekte und Projektergebnisse müssen dann in den AK Demokratie immer wieder eingebracht, diskutiert und für die weitere Arbeit reflektiert werden. Partizipative Schulentwicklung ist also ein fortlaufender Kommunikationsprozess, der interner und externer zeitlicher Ressourcen bedarf. Um diese Kommunikationsarbeit gut leisten zu können, ist der richtige Einsatz digitaler Instrumente hilfreich. So wird die partizipative Schulentwicklung auch zur digitalen Schulentwicklung.

Schulentwicklung und Schulevaluation sind dabei eng miteinander verknüpft.

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„Nur eine lernende Schule, d. h. eine Schule, die die Qualität ihrer Arbeit regelmäßig überprüft, die ihre Stärken und Schwächen kennt und die sich zum Wohle der ihr anvertrauten Schüler*innen ständig weiterentwickelt, kann heutigen gesellschaftlichen Ansprüchen an eine gute Bildungseinrichtung gerecht werden.“ (Interne Evaluation an Bayerns Schulen, S. 3)

Dies verweist wiederum auf die Bedeutung der Begleitforschung. Weil diese eine möglichst unabhängige wissenschaftliche Evaluation sein sollte, geben wir in unseren Projekten der Begleitforschung so viel wissenschaftlichen Freiraum und Unabhängigkeit wie möglich.

Partizipative Schulentwicklung regt also einen Systemwechsel hin zur lernenden Organisation Schule an. Ein Zielpunkt für diesen Schulentwicklungsprozess stellt eine gemeinsam zu erarbeitende, in den Gremien beschlossene und veröffentlichte demokratische Schulverfassung dar.

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Aber es versteht sich von selbst, dass eine lernende Schule eine lernende Schule bleiben sollte. Und so wird die partizipative Schulentwicklung, dann vielleicht auch ohne externe Partner*innen, zu einem dauerhaften Instrument der Gestaltung der eigenen Schule.

Wenn Sie als Schule Interesse an einer Zusammenarbeit oder an Angeboten von uns haben, können Sie sich gerne an uns wenden.

Alles neu?! Nein!

Viele Inhalte der partizipativen Schulentwicklung sind gesetzlich fest verankert. So zum Beispiel im Gesamtkonzept für die Politische Bildung des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.